Bligg

Bligg ist derzeit wohl der bekannteste und erfolgreichste Schweizer Rapper aus Zürich. Sein letztes Album „0816“ hat nach fast 50 Wochen in den Top 40 und 5 Wochen auf Platz 1 der Schweizer Hitparade mittlerweile mit über 90′000 verkauften Einheiten dreifachen Platinstatus erreicht.

Bligg (bürgerlicher Name Marco Bliggensdorfer) wurde am 30. September 1976 in Schamendingen geboren. Im Alter von sechzehn, siebzehn Jahren kickt er die ersten Freestyles in Schweizer Mundart, seiner Muttersprache also. Anfangs empfindet er es selbst als Scherz, doch die Sache zieht Kreise.

1995 erschien mit der limitierten EP Zürislang Freistiil die erste Veröffentlichung, die zu einem Schweizer Rap-Klassiker werden soll und auf der Bligg als Rapper zu hören ist. Drei Jahre später lernte er den Produzenten Alex Storrer, der unter dem Pseudonym Lexx bekannt ist, kennen. Auf dem Sampler Chocolate, Cheese & Sounds sind Bligg und Lexx erstmals zusammen zu hören. Im Jahr 1999 veröffentlichten die beiden Schweizer ihre erste Single Schnitzeljagd unter dem Gruppennamen Bligg’n’Lexx. Dies war auch die erste Zusammenarbeit mit DJ Cutmando, der bisher an den Alben des Rappers arbeitet und ihn auf Tourneen begleitet.

© Lena Maria Thüring

2000 erschien die in Zusammenarbeit mit Pete Penicka entstandene Single Du & Ich sowie das Album Nahdisnah von Bligg’n’Lexx. Das Album wurde von den Kritikern positiv aufgenommen und steigerte den Bekanntheitsgrad der Mundart-Gruppe. Bligg begann im Folgenden an eigenen Stücken zu arbeiten und wurde von dem Label Universal unter Vertrag genommen. 2001 erschien sein erstes Soloalbum Normal, das Platz 20 der Schweizer Charts erreichen konnte. Für Normal arbeitete Bligg unter anderem mit den Hip-Hop-Musikern Spooman, Lexx und Stress und der US-amerikanischen Rap-Gruppe Tha Alkaholiks zusammen. Ein weiteres Lied entstand gemeinsam mit der Soulmusikerin Emel, mit der Bliggensdorfer eine längere Zeit zusammen war. Die Stücke Alles scho mal ghört und Relaxtra wurden als Singles ausgekoppelt und konnten sich beide in den Top-20 der Schweizer Single-Charts positionieren.

2004 erschien Bliggs zweites Album Odyssey, für das er mit verschiedenen Schweizer Produzenten zusammengearbeitet hatte. Odyssey war neun Wochen in den Schweizer Charts vertreten und konnte als Höchstplatzierung Position 19 belegen. Auf Bliggs zweitem Album sind Gastbeiträge von Emel, Stress, Stephanie und dem Berliner Rapper Kool Savas zu finden. Vor allem die Zusammenarbeit mit letzterem und die gemeinsame Single King Size fand in Deutschland Beachtung.

2005 veröffentlichte Bligg ein Mix-Album unter dem Titel Okey Dokey über das Label Musikvertrieb. Das Album ist die erste DualDisc, die in der Schweiz auf den Markt kam. Erneut sind auf dem Tonträger Emel und Kool Savas vertreten. Das Stück Gang Nöd ist Bliggs Beitrag für eine Kampagne des Schweizer Fernsehens zum Thema SuizidPrävention.

2006 erschien das Album Mit Liib & Seel, auf welchem Bligg erstmals auch singt und die englische Sprache für seine Texte verwendet. Ein Jahr nach Veröffentlichung des Mix-Albums konnte der Rapper mit seinem vierten Album Yves Spink, das er in seinem zuvor eingerichteten eigenen Studio mit DJ Cutmando aufgenommen hatte, erstmals in die Top-10 der Schweizer Album-Charts einsteigen. Auf Yves Spink ist das Stück Susanne zu finden. Dieses stellt eine «Liebeserklärung» an Susanne Wille, der Moderatorin der Nachrichtensendung 10vor10, dar.

Für die Fernsehsendung Die grössten Schweizer Hits wurde das Lied Volksmusigg im Oktober 2007 mit der Volksmusikgruppe Streichmusik Alder aus Urnäsch neu aufgenommen. Diese Version wurde ein Erfolg und war als Single mehr als 20 Wochen in den Schweizer Single-Charts vertreten.

Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Volksmusikgruppe, entschloss sich Bligg, zukünftig Stilelemente der traditionellen Volksmusik, etwa durch die Verwendung des Saiteninstruments Hackbrett, in seine Hip-Hop-Beats zu integrieren. Es entstand daraufhin das Album 0816, das Ende Oktober 2008 über Universal veröffentlicht wurde. Acht Wochen nach der Erscheinung konnte Bligg mit 0816 erstmals Platz 1 der Schweizer Album-Charts erreichen und hielt sich dort für mehrere Wochen. Bligg hat mit seinem fünften Album endgültig zu einer eigenen Identität gefunden, und das Publikum hat dies voll und ganz goutiert. Die Verknüpfung von traditionellen, volkstümlichen Klängen und moderner Musik, hin zu einer «Volksmusigg» im aktuellsten, breitesten Sinne, ist gelungen.

Um seinen Fans ein „musikalisches Dankeschön“ zu sagen, spielte Marco „Bligg“ Bliggensdorfer die Stücke seines Erfolgsalbums neu ein.  Das Resultat ist ein komplett neues Werk: 0816 Nackt präsentiert die Songs des Albums in reduzierter, akustischer Form. Bligg singt und rappt darauf einzig zur Begleitung von Gitarre, Kontrabass, Hackbrett, Akkordeon, Percussion und Geige und streicht damit den musikalischen Kern noch viel deutlicher heraus. Als erste Single wurde das Stück Rosalie ausgewählt, das von einer einsamen Frau, die sich in einen Rosenverkäufer verliebt, handelt. Sie erreichte Position 5 der Single-Charts.

Nach Wikipedia und Bligg-Blogg

Weitere Links:

Biographie und Discographie von Bligg bei Nation Music

Bligg auf laut.de

Bligg-Blogg (News, Biographie, Fotos, Lieder zum Anhören usw.)

Bligg in der Schweizer Hitparade

Ein Interview mit Bligg

Bliggs Alben zum Reinhören

Rosalie
Rosalie oh Rosalie was wär diä Wält ohni sie?
Sie sitzt im Kaffi Rex und dänkt a ihri gmeinsami Ziit
mit ihrem Ex doch er isch weg es sind scho 2 Jahr verbi
Sie isch nie richtig drüber wäg cho resigniert vor sich hi
Ä Träne flügt in Espresso über ihre Gsicht lamped d’Haar
En attraktive Typ setzt sich an Tisch spricht sie aa
«Hallo!» Sie luegt apathisch empor und isch wie troffe vom Blitz
Für d’Rosalie isch’s d’Liebi uf dä erschti Blick

Refrain:
Rosalie – Die Rose sind für dich Mi Amor
Du gsehsch so truurig us als wär öpper gschtorbe
Wie cha das si? Ä hübschi Frau mit Auge wie du
So ganz allei amne Sunntig Morge

Rosalie oh Rosalie sie fühlt sich im Paradies
Er isch ihre vertraut und alles schtaht still rund um sie
Sit ärä halbe Ewigkeit hätt niemert meh mit ihrä gflirted
Er git ihrä Kompliment bis sie sich schämt und völlig erröted
Er frögt sie nach em Name und sie seit: «Rosalie»
Er seit: «lugg Mi Amor ich han ä Rose für dich»
«Hihihi.. das isch zwar nett aber ich cha’s unmöglich aneh
Mir känned eus grad mal paar Minute ich hoff du verschtahsch es…»

Refrain:

Sie nimmt diä Rose a und seit: «Wiä chan ich dir numme danke?»
Er hebt ä offni Hand entgäge es machi numme 5 Franke
«Das isch mies! Das isch fies! Ich ha gmeint sie seg für mich»
Er staht uf «Uf widerseh» und lauft zum Tisch vis-a-vis
«Hallo hübschi Frau wie isch ihre Name…?»Melanie – Die Rose sind für dich Mi Amor
Du gsehsch so truurig us als wär öpper gschtorbe
Wie cha das si? Ä hübschi Frau mit Auge wie du
So ganz allei amne Sunntig Morge

 

Aufgabe für Niveau B2-C1 (Kleingruppenarbeit, 3 Gruppen)

Jede Gruppe bekommt eine Strophe mit Refrain und versucht, sie ins Hochdeutsch zu übersetzen. Als Hilfe können die TN die Sammlung Schweizerdeutscher Dialektwörter und -begriffe und/oder das Buch Züritüütsch: Wörter, Texte, Eigenheiten (Zürich, 1993) benutzen.


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  1. 19. November 2009 um 2:19 pm

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